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Spinne mit Nebenjob

Sogar ausgezeichnete Tiere müssen darben

„Die ‚Spinne des Jahres‘ muss um ihre Nahrung kämpfen“, schockierte uns gestern eine epd-Meldung. Sogar eine Diva wie die „Gefleckte Höhlenspinne“ – bekannt aus Küche und Keller – mit ihrem fotogen „gelbgrauen Leib, der mit kräftigen schwarzen Punkten überzogen ist“ und „langen, behaarten Beinen“, die schon manche Showtreppe betrippelten, findet kaum mehr ein Auskommen im Tier-Businness. Die Trägerin eines der renommiertesten Achtbeiner-Awards muss vielmehr „eine raffinierte Technik“ aufbieten, „um an rares Futter zu kommen“. Kein Wunder, dass unser Ökosystem immer mehr ausdünnt. Die Fauna ist nicht rentabel genug, viele Tiere können kaum davon leben. Mittlerweile finden sich nicht einmal mehr genug Kandidaten für die zahlreichen Preiskategorien der taxonomisch peniblen Zoologie. Da Alternativkandidaten wie der Höhlenbär längst in die besser bezahlte Fossil-Branche gewechselt sind, muss die „Spinne des Jahres“ heuer zugleich als „Höhlentier des Jahres“ herhalten. Wenn das Artensterben anhält, muss die Wissenschaft eine strenge Preisbremse einführen. Ausgezeichnet wird dann nur noch eine eher undefinierte „Biomasse des Jahres“. Bislang war die „Preisbremse“ in der Biologie sonst natürlich ein prämierter Flattermann.

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