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Partypuperin Sahra

BSW-Führerin Wagenknecht will nicht feiern

Feierfoto: reuters

Feierbiester werden die Deutschen in diesem Universum nicht mehr. Deshalb ist Sahra Wagenknecht so urdeutsch wie keine andere Politkraft hierzulande. Am Mittwoch verkündete die Vorsitzende der Partei BSW in Berlin mit gewohnt vor Zorn bebender Stimme: „75 Jahre Grundgesetz ist weniger ein Anlass für Partys.“ Feiern ist Wagenknechts liebstes Ding nicht. Lieber grantelt und meckert und jammert die Ober-Ernstlerin und tut zum Jubiläum des Grundgesetzes so, als wäre sie als kleine Frau die Verkörperung des kleinen Mannes: „Es ist verständlich, dass viele Menschen nicht die Korken knallen lassen, sondern die Faust in der Tasche ballen.“ Ein knalliger Abend wird das jedenfalls, wenn sie mit geballter Faust feiern muss nach einem Erfolg bei der nächsten Europawahl. Die Wahlparty ihrer Partei wird dann die Devise haben: „Wir können auch ohne Alkohol und alles Spaß haben.“ Mit Wasser und trocken Brot, Musik von Karel Gott und Karl Marx, und um acht Uhr ist Schluss mit lustig und alle müssen ohne Nachtisch ab ins Bett. Die Partypuperin Wagenknecht sollte ihr populistisches Super-Partycrashen sofort in ihr lebensfrohes Parteiprogramm aufnehmen.

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