brief des tages:
Eine andere Zeitenwende?
„Milliardensubventionen aus China: Pekings Dumpingpreise“, taz vom 11. 4. 24
Mein Leben lang hat mich die Einsicht begleitet, dass die USA und ihre Verbündeten mit Hilfe des sogenannten freien Welthandels die Ressourcen der Welt und die Völker des Südens ausbeuten und so den materiellen Konsum ihrer und unserer Bevölkerung sichern. China hat es scheinbar nun geschafft, die Rolle als verlängerte Werkbank für die westlichen Industriestaaten zum Teil zu überwinden.
Während die deutsche Autoindustrie unsere Städte mit widerlichen Monsterkarren flutet, schreit die mediale Öffentlichkeit mit der EU jetzt danach, die Chinesen daran zu hindern, kleinere, preiswertere E-Autos nach Europa zu liefern. Ist es wirklich so, dass unsere Ausbeutung der Welt sich ins Gegenteil verkehrt? Müssen wir nun damit rechnen, dass die Mächte des Südens und Ostens es sich auf unsere Kosten gemütlich machen? Mir scheint, das politische Verstehen von Macht, Eigentum und Herrschaft wurde medial weitgehend demontiert und ersetzt durch eine moralisierende, eurozentrische Darstellung. Zu den Guten zählen jetzt Rheinmetall und die US Army. Hello, Big Brother! Dietrich Schmidt, Hildesheim
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