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17 Minuten

Reptil sorgt für klitzekleine Verspätung in Japan

„Schlange bremst japanischen Hochgeschwindigkeitszug aus“, meldete AFP gestern Unerhörtes aus dem Land der lächelnden, da nahezu immer total rechtzeitig ankommenden Bahnreisenden. Besonders die rappelvollen Shinkansen-Züge gelten in Nippon als Juwel der Pünktlichkeit, wenn nicht gar als Chrysantheme der Planmäßigkeit. Ihren präzisen Lauf vermögen höchstens Tsunamis und Erdbeben aufzuhalten, aber nicht einmal für das beliebte Riesenreptil Godzilla würde ein Shinkansen-Lokführer auf die Bremse treten. Und doch ist einem nur 40 Zentimeter langen Vertreter der Kriechtier-Gattung, der sich irgendwie „zwischen Nagoya und Tokio“ in einen Shinkansen gemogelt hatte, das schier Unmögliche gelungen. Da das Zugpersonal nicht sicher war, ob es sich nicht um eine Giftschlange handeln könnte, wurde sicherheitshalber ein Ersatzzug zur Endhaltestelle Osaka eingesetzt, „was nach Angaben des Bahnsprechers zu einer Verspätung von etwa 17 Minuten führte“ – was in Japan sehr viel ist. 17 Minuten Verspätung! Ein Schlange im ICE hätte hierzulande zum monatelangen Zusammenbruch des gesamten Schienenverkehrs geführt, der Reptilienfund selbst wäre klammheimlich als eine jener ominösen „Störungen im Betriebsablauf“ verbucht worden.

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