: Wenn irgendwann doch für Ordnung gesorgt wird
Die mobile Toilettenkabine vor dem Haus ist weg. Dabei gehörte das Plastikding schon fast zum Gehweg. Es war zudem der letzte ferne Gruß der lauten Fassadenisolierarbeiten am Haus. Im Herbst vergangenen Jahres hatten die Isolierarbeiter ihre Arbeiten dann endlich mal abgeschlossen und waren abgezogen. Nur das Klo blieb. Ob der Klovermieter nur verschusselt war oder pleite gegangen ist, keiner weiß es, keinen interessierte es. Weil: ist ja Berlin, Kreuzberg, Schlesisches Tor, Crackkiez.
Also stand das Chemietoilettchen bis in den Frühling einfach weiter da, tapfer Wind und Winter trotzend. Dann wurde es nachts von unbekannter Hand umgekippt, in der Nacht darauf abgefackelt, wiederum eine Nacht später hatte jemand den entstandenen Plastikmatsch vom Rand in die Gehwegmitte geschoben. Was Menschen halt so machen in ihrer Freizeit.
Berlin-Kreuzberg
152.200 Einwohner*innen.
Stimmt schon, dass Kreuzberg beim Müll mengenmäßig in der Berliner Spitzengruppe liegt. Aber jetzt im Frühling kann man doch auch mal aufs sprießende Grün und die Blumen daneben gucken.
Man hätte sicher auch den Plastikmatsch schnell liebgewonnen. Ach, guck mal, der putzige Plastikmatsch in der Gehwegmitte! Aber bei Plastikmatsch in der Gehwegmitte kennen die Behörden in Berlin kein Pardon. Zwei Tage später war er verschwunden. Jetzt stehen dort wieder E-Scooter im Weg. Rainer Rutz
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen