: Wenn ein Zauber teuer bezahlt werden darf
Der Besuch des Harry-Potter-Theaterstücks in den denkmalgeschützten Hamburger Großmarkthallen ist teuer. 90 Euro zahlen Erwachsene für den Platz am Saalende, Kinder 77,50. Das ist solides Mittelfeld, die Spanne reicht von 52 bis 170 Euro. Ich rege mich nicht über die Preise auf, weil es ein Geschenk der Großmutter ist.
Aber die Veranstalter wissen, wie sie mir zusätzlich Geld aus der Tasche ziehen können. Der Weg in den Theatersaal führt durch einen Fresstempel: Eine Portion matschiger Pommes mit neun Chicken Nuggets kostet 9,90 Euro, eine kleine Flasche Apfelschorle 4,70, ein stilles Wasser 3,70 Euro. Natürlich hatte ich das vorausgesehen und Wasser sowie etwas Proviant eingesteckt. Schließlich dauert das Stück inklusive Pause dreieinhalb Stunden.
Hamburg-Hammerbrook
5.990 Einwohner*innen.
Die Versorgungslage rund um „Harry Potter und das verwunschene Kind“ sollte eigentlich gesichert sein: Das Theater in dem Stadtteil ist das weltweit einzige in einem aktiv betriebenen Lebensmittelgroßmarkt.
Aber das muss ich am Eingang abgeben, wie auch die Jacken (2,50 Euro pro Stück). Weitere 5 Euro kostet der Pfandbecher, weil Glasflaschen nur im Foyer erlaubt sind, aber das Geld bekommt man ja wieder, wenn man daran denkt. Bleibt der Shop mit Harry-Potter-Devotionalien. „55 Euro kostet ein Zauberstab“, sagt der Kleine, „das sind ja 110 Euro für zwei Kinder!“ Das findet selbst er zu viel. Eiken Bruhn
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