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Angriff auf US-Truppen setzt Biden unter Druck

In Jordanien sind US-Soldaten getötet worden. US-Republikaner fordern Vergeltungsangriffe auf Iran

Von Jannis Hagmann

Erstmals seit Beginn des Gazakrieges, der sich auf die Region auszuweiten droht, sind im Nahen Osten US-Soldaten bei einem Angriff getötet worden. Drei starben und mehr als dreißig weitere wurden verletzt, als eine Kampfdrohne in der Nacht auf Sonntag einen US-Stützpunkt auf jordanischem Boden direkt an der Grenze zu Syrien und Irak angriff. Der Vorfall setzt die USA unter Druck. „Wir werden reagieren“, sagte US-Präsident Joe Biden, der proiranische Gruppen verantwortlich machte. Irans Regierung wies jegliche direkte Verantwortung für den Angriff von sich.

Rund 150 teils ähnliche Angriffe hat es in den vergangenen Monaten in der Region gegeben, vor allem im Irak. Allerdings waren dabei bislang keine US-Soldat*innen getötet worden. Der Irak ist eines der Länder, in denen Iran seinen Zermürbungskrieg gegen die USA führt. Einflussreiche Milizen in dem Land stehen dem iranischen Regime nahe und fordern den Abzug aller US-Soldat*innen aus Irak. Die USA hatten zuletzt als Antwort auf Angriffe Ziele im Irak bombardiert. In Bagdad wurden dabei Anfang Januar zwei Mitglieder der sogenannten Volksmobilisierung getötet, unter deren Dach mehrere proiranische Milizen zusammengefasst sind.

Die US-Republikaner drängten Biden nach dem Angriff in Jordanien, mit Härte zu reagieren. Senator Lindsey Graham aus South Carolina forderte direkte Angriffe auf Iran. Donald Trump behauptete, unter ihm wäre Vergleichbares nicht passiert.

Jordanien verurteilte den Angriff, ebenso die deutsche Bundesregierung. „Wir stehen solidarisch an der Seite Jordaniens und der USA“, hieß es aus Berlin. Ein Sprecher hob hervor, dass es sich um den ersten solchen Angriff auf jordanischem Hoheitsgebiet handele.

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