: Mann mit dem Glaskinn
Friedrich Merz vom Kanzler klitschkoisiert
Für den CDU-Boss Friedrich Merz gibt es ja einige Zuschreibungen. Wir selbst haben ihn auf der Wahrheit schon „Die nickende Fichte aus dem Sauerland“ genannt oder den „Wüterich von Brilon“. Aber was sich jetzt der Redenschreiber des Bundeskanzlers für den Oppositionsführer ausgedacht hat, zieht den Kronen alle Fässer aus den Schuhen. Merz sei, so Olaf Scholz am Mittwoch in der Generaldebatte zum Haushalt 2024 im Bundestag, eine „Mimose“ und habe „ein ganz schönes Glaskinn“. Das hat gesessen, meinte danach so mancher, vor allem Scholz selbst, ist sich aber der Tragweite seines sprachlichen Boxbildes gar nicht bewusst. Denn der berühmteste Boxer mit einem Glaskinn war ausgerechnet Wladimir Klitschko, Bruder des heutigen Bürgermeisters der ukrainischen Hauptstadt Kyjiw. Wladimir Klitschko wurde einst nach einigen Niederlagen nachgesagt, er habe ein Glaskinn. Ein rhetorischer Seitenhieb des Kanzlers und seines offenbar vom Boxsport beflügelten Redenschreibers, der noch Folgen haben könnte für die deutsch-ukrainischen Beziehungen. Hoffentlich bekommt Olaf Scholz dafür nicht irgendwann eine Gerade auf die Nase. Und was der Kanzler gegen die Mimose hat, die auch Schamhafte Sinnpflanze genannt wird, das soll er der Welt bitte auch mal erklären.
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