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Brummiger Polterer

Claus Weselsky wird nicht „Unhold des Jahres“

Auch wenn Sprachwissenschaftler oder Fifa-Funktionäre zu Beginn des immer noch taufrischen Jahres stets eine publikumswirksame Wahl durchführen und das „Unwort“ oder den „Weltfußballer“ des Jahres verkünden, die Wahrheit kümmert sich um die wahren Belange unserer Zeit und hat sich deshalb dagegen entschieden, jemanden zum „Unhold des Jahres“ zu ernennen. Der einzige Kandidat Claus Weselsky wird den Titel nicht erhalten. Obwohl er es verdient hat, wird der schnauzbarttragende Lok- und Gewerkschaftsführer, Stalin-Doppelgänger und Durcheinanderbringer vom Dienst nicht in die märchenhaften Fußstapfen böser Geister und furchterregender Ungeheuer treten, die vor allem im Märchen gern mal die Prinzessin entführen. Denn noch hat der Poltergeist Weselsky keine Thronfolgerin in seine dunkle Kohlenhöhle gezerrt – hoffen wir jedenfalls, zuzutrauen wäre es ihm allerdings. Seit Jahren schon wird der oder das Weselsky – da scheiden sich die grammatikalischen Geister der Wahrheit – hier genug gewürdigt, deshalb muss der Herr der stählernen Dampfrösser nun nicht auch noch zum „Unhold des Jahres“ werden. Erklären wir Weselsky lieber zum „Sächsischen Zangenkopf des Jahrhunderts“. Das hat sich der brummige Polterer aus Pirna redlich verdient.

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