: Marodes Ostkreuz
Der Fahrgastverband wirft der Bahn „Verzögerungstaktik“ vor. Umbau vom S-Bahnhof Ostkreuz sei dringend nötig
Der Fahrgastverband IGEB wirft der Deutschen Bahn beim geplanten Umbau des S-Bahnhofs Ostkreuz eine Verzögerungstaktik vor. Die Umsteigesituation an dem maroden Bahnhof sei „eine Katastrophe“, sagte der Vizevorsitzende Matthias Horth am Dienstag. Bei Regen müssten die Fahrgäste auch im überdachten Bereich durch Pfützen waten. „Es besteht dringender Handlungsbedarf“, so Horth.
Immer wieder verschoben werde auch der Neubau des historischen S-Bahnhofs Kolonnenstraße. Damit solle die große Lücke zwischen den Stationen Schöneberg und Yorckstraße überbrückt werden. Der Senat stelle sogar einen Großteil der Mittel dafür zur Verfügung, so dass die Bahn nur einen geringen Anteil zu tragen habe, unterstrich der IGEB-Vize.
Die Bahn wies die Vorwürfe zurück. Hier werde „wider besseres Wissen“ die Bahn an den Pranger gestellt, sagte Sprecher Michael Baufeld. Gerade die Situation am Ostkreuz brenne dem Unternehmen selbst unter den Nägeln. Allerdings müssten vor Beginn der Bauarbeiten die Ergebnisse der öffentlich-rechtlichen Genehmigungsverfahren abgewartet werden. Die Bahn hoffe jedoch, die Genehmigungen noch in diesem Jahr zu bekommen.
Fahrgäste müssen derzeit an manchen Stationen wegen laufender Baumaßnahmen mit längeren Umsteigewegen rechnen. Am S-Bahnhof Charlottenburg sei der Übergang von Regionalbahn zur S-Bahn deutlich schwieriger geworden, sagte Horth. Diese Nachteile könnten noch ein Jahr andauern. DDP