das wetter
: Amtsschimmel

Es roch. Die Samtgemeinde war verwaltungstechnisch am Limit. Der Zweigstellenverweser hatte sich letzten Dienstag final in das Weserbergland aufgemacht. Einzig die Portokasse mit einigen wenigen abgestempelten Briefmarken blieb zurück im Amt. Alle Akten, auch solche ohne Vermerk, obwohl es davon nur drei gab, die restlichen 856.908 hatten teils mehr Vermerke als die Vorlagen hergaben, von den Wiedervorlagen ganz zu schweigen, sämtlich alle Samtgemeindeakten hatte der Zweigstellenverweser mitgehen lassen ins Weserbergland. Jetzt wehte nur noch ein fader Geruch von Aktenabgesang durch die Zweigstelle der Samtgemeinde, die stets namenlos geblieben war, weil man sich nicht hatte einigen können auf einen Namen. Zu diesem Dissens gab es über all die Jahrzehnte und Jahrhunderte auch mehr als reichlich Aktenvermerke. Ein Fest für jeden Amtsschimmel, ob hoch zu Ross oder tief in der Tinte.