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Archiv-Artikel

Symbol gegen rechts

GEDENKEN In Friedrichshain soll bald eine Straße an den getöteten Antifaschisten Silvio Meier erinnern

Die Gabelsberger Straße in Friedrichshain steht vor der Umbenennung. Die im vergangenen Jahr gegründete Initiative Aktives Gedenken setzt sich dafür ein, die Straße nach dem vor 20 Jahren getöteten Silvio Meier zu benennen. Der Antifaschist war am 21. November 1992 im Alter von 27 Jahren im U-Bahnhof Samariterstraße verblutet. Er starb an den Folgen eines Messerstichs, den ihm ein Neonazi zugefügt hatte. Der war zuvor von einer Gruppe von AntifaschistInnen, zu denen Meier gehörte, wegen eines Aufnähers mit der Parole „Ich bin stolz, ein Deutscher zu sein“ zur Rede gestellt worden. Zu Meiers Todestag finden jedes Jahr Demonstrationen und Ausstellungen statt.

Am Donnerstag diskutierte die Initiative mit AnwohnerInnen darüber, welche Orte für die Ehrung infrage kommen. Die Pablo-Neruda-Bezirksbibliothek in der Frankfurter Allee stand ebenso zur Auswahl wie die U-Bahn-Station, in der Meier starb. Bei der Abstimmung setzte sich dann die Gabelsberger Straße durch. Lothar Jösting-Schüßler, der die Linke im Bezirksparlament vertritt, sagte, dass der Ausschuss für Kultur und Bildung zügig auf Grundlage des Abstimmungsergebnisses eine Vorlage erarbeiten und der BVV vorlegen werde. Dort scheint eine Mehrheit sicher; neben den Linken haben sich auch die Grünen für eine Silvio-Meier-Straße ausgesprochen. „Sein Name ist ein Symbol für den Kampf gegen Rechts, gegen Gewalt und menschenfeindliche Einstellungen“, heißt es in einer Pressemitteilung des Kreisverbandes. Bezirksbürgermeister Franz Schulz (Grüne) hält eine Umbenennung bis November für möglich, sofern der BVV-Beschluss noch im Mai erfolgt. PETER NOWAK