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Glückliche Dösbaddel

Schleswig-Holsteiner nerven bis aufs Blut

Glücksfoto: ap

Jetzt ist Schluss! Sense! Aus! Ende! Wir können es nicht mehr hören! Seit gefühlt zwölftausend Monden wird jedes Jahr im düsteren November dieser verdammte „Glücksatlas“ vorgestellt, das Ergebnis einer völlig unerheblichen Umfrage eines belanglosen Unternehmens, das nach dem Glück der Insassen deutscher Regionen fragt. Und jedes Mal gewinnen diese verknorzten Nord­deutschen: „Das Glück wohnt im Norden – Schleswig-Holsteiner sind zufriedenste Deutsche“, meldete die Unglücksrabenagentur epd am gestrigen Dunkeldonnerstag. Schleswig-Holsteiner! Das freut euch wohl auch noch, Ihr milchgesichtigen Flach­pfeifen mit Mäusehaar und windschiefen Rabunkelnasen? Können wir verstehen: Wer sonst nichts hat, hat eben Glück. Ihr Schleswig-Holsteiner könntet ja auch etwas Anständiges im Leben er­reichen, zum Beispiel reich und berühmt werden oder einfach nur gut aussehen. Aber dafür seid Ihr habekischen Funzeln ja nicht hell ­genug. Dumm, aber glücklich, so kann man auch durchs dumpfe Leben schreiten. Schleswig-­Holsteiner! Bleibt, wie ihr seid, ­besser wird es für euch Dösbaddel mit angeschlossener Glücksleitung ins stickige Kleinhirn nicht.

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