NRW FILMTIPP DER WOCHE

Auf den Spuren ihrer Großeltern begibt sich Tamara Wyss den Jangtse flussaufwärts, durch die Drei Schluchten bis in die großen Städte Sichuans. Wenige Wochen vor der Fertigstellung des Staudamms trifft man überall auf Zeichen eines großen, historischen Umbruchs. Alles ist in Bewegung, nicht nur die Flusslandschaft, die vorüberzieht. Alte Städte werden abgerissen, neue gebaut, der Welt größter Staudamm lässt einen Fluss und mit ihm eine einzigartige Kulturlandschaft unwiederbringlich verschwinden. Fern von einem politischen Pamphlet hat sich die Filmemacherin Tamara Wyss mit „Die chinesischen Schuhe“ (D, 2004) auf die filmische Flussfahrt begeben. „Im Film kommt nicht vor, dass ich in den 1970er Jahren eine Zeit lang Anhängerin des Maoismus war und die Kulturrevolution aus der Entfernung damals ganz toll fand.“ Wyss lacht. Das habe sich natürlich relativiert in der Begegnung mit China und seinen Menschen. PEL Start in: Köln (Filmpalette)