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Wer in der Glasarche sitzt …

Boot biblischen Ausmaßes in Magdeburg geplant

Noah so damals, wir erinnern uns: Es regnete wochenlang Katzen und Hunde, aber der gemütliche Bärtige aus dem Heiligen Land hatte die Idee. Alle Tiere zweifach (hm, o. k., binäres Denken, müsste er heute anders machen) ab ins Boot und los. Am Ende des ­Regens die Fauna ­gerettet (was ist mit der Flora? Egal, Bibel halt, mittelalterlich … Obwohl, Pointe: Gott erlaubt Noah nach der Sintflut das Fleischessen. Wegen Flora vergessen. Frage an die ­Bibelausleger: Was aßen Noah und sein Team währenddessen? Fisch vermutlich). Und so dachte sich die Evangelische Kirche Mitteldeutschland (EKM) im Jahr des Herrn 2023: Sündhaftige Menschheit und Dauerregen haben wir auch, und zwar reichlich – bauen wir doch sicher­heitshalber oder mindestens symbolisch Noahs Arche nach, nur diesmal aus Glas! „Als Mahnmal für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung“, wie man im bischöflichen Magdeburg via epd meint! „Besonders das gläserne Material des Kunstobjektes zeige die ­Zerbrechlichkeit der Welt“, wie weiter vom „Leiter des Lothar-Kreyssig-Ökumenezentrums der EKM, Jens Lattke“, gemeint wird. Gut ­gemeint! Aber auch eine gute Idee? Kommen da auch Tiere rein, auch die dritten Geschlechts? Und Paarhufer und beschlagene Pferde? Wer werfe da den ersten Stein?

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