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Wenn sich ein kaputtes Ding reparieren lässt

Pierre meldet sich auf meine Anzeige für die Espressomaschine mit Defekt: Wasser tropfte unbemerkt in die Seitenwand des Küchenschranks, bis das Furnier aufquoll. Nachrichten von Heinrich oder Jorinde[at]mail.ebay ignoriere ich meist. Auch Fragen wie „ist noch da?“. Manchmal antworte ich barsch und bitte um den vollen Namen und ganze Sätze. Einmal beschämte mich die tadellose Antwort der Tochter eines Interessenten, die das Deutsch ihres Vaters entschuldigte.

Pierre aber schickt gleich eine Liste an Fragen auf Englisch: Wie alt ist die Maschine, wo tritt das Wasser aus und macht die Maschine überhaupt noch Kaffee „or other explanation“?

Die Herausforderung nehme ich an, drehe und wende das Gerät, fotografiere und schreibe ihm meine Erkenntnisse. Dank hin und her und dann kauft Pierre. Die Übergabe ist vor dem taz-Haus in Berlin-Kreuzberg. Pierre mag Dinge, die er vielleicht reparieren und der Welt wieder zur Verfügung stellen kann.

Berlin-­Kreuzberg

Rund 153.000 Ein­woh­ner:innen, auch die Friedrichstraße gehört an ihrem südlichen Ende zu Kreuzberg, hier residiert mit der Haus­nummer 21 die taz in ihrem Neubau seit 2018.

Zwei Tage später schickt Pierre ein Foto vom Innenleben der Maschine. Ein Schlauch war defekt gewesen, er hat ihn ersetzt. Ich freue mich für Pierre. Seinen Nachnamen kenne ich immer noch nicht. Rosemarie Nünning

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