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Bereicherte Kunst

Bonner Ausstellung um Schmuggelware ergänzt

Putzfoto: ap

Der letzte natürliche Feind der modernen Kunst ist die Putzfrau, dachten wir immer. Was da in Museen und Galerien von Reinigungskräften schon alles weggeschrubbt wurde: Beuys’sche Fettecken oder irgendein Gerümpel, das aussah wie Müll, aber vom Künstler modern arrangiert worden war. Doch neuerdings kommt in der Kunstwelt nichts weg, es wird im Gegenteil ergänzt. Vor Jahren zum Beispiel hatte eine ältere Dame ein Kunstwerk, das aus einem Kreuzworträtsel bestand, mit einem Kugelschreiber um die Lösungen bereichert. Und jetzt das! „Überraschung in der Bundeskunsthalle: Plötzlich ein Bild mehr“, meldete gestern die Kunstsachverständigenagentur dpa. Beim Abbau einer Sonderausstellung in der Bonner Bundeskunsthalle entdeckten die Kuratoren ein Bild, das ein Unbekannter in die Ausstellung geschmuggelt hat. Es handelt sich um ein „kleines Frauenbildnis“, erklärte ein Museumssprecher. Gefunden worden sei es nicht im bewachten Hauptbereich, wo es wohl sofort aufgefallen wäre. Wen das Porträt einer Dame zeigt, ist uns erfahrenen Beobachtern der modernen Kunst allerdings unbesehen klar: eine Putzfrau bei der Arbeit.

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