: Kein Zocker
Wüppesahl-Prozess: Zeuge schwächt Version der Anklage
Der wegen eines geplanten Raubmordes angeklagte Kriminalbeamte Thomas Wüppesahl hat nach Angaben eines Zeugen häufiger die Spielbank Hamburg besucht. Wüppesahl sei aber „kein typischer Zocker, eher ein Gelegenheitsspieler“, sagte ein Kassierer des Casinos gestern vor dem Hamburger Landgericht. Er habe auch nur um Einsätze „im kleinen Bereich“ bis etwa 300 Euro gespielt.
Wüppesahl wird vorgeworfen, einen Überfall auf einen Geldtransporter geplant haben. Die Anklage sieht Geldnot als mögliches Tatmotiv. Der Hauptbelastungszeuge, sein früherer Freund und Kollege Sch., hatte ausgesagt, sie hätten gemeinsam in verschiedenen Casinos um Einsätze von mehreren Tausend Euro gespielt.
Wüppesahl warf Polizei und Staatsanwaltschaft „Geheimdienstmethoden“ vor. Sch., der die Polizei über den angeblichen Tatplan informiert und bei der Festnahme Wüppesahls geholfen hatte, sei als „V-Mann“ gegen ihn eingesetzt worden. Der Angeklagte sieht sich als Mobbingopfer der Hamburger Justiz. LNO