: Wenn Zeitunglesen den Vorsprung verschafft
Bei einem frühen Frühstück – oder zumindest dem morgendlichen Kaffee – erzählen mein Freund und ich uns von unserer letzten Woche. Nach den Arbeits- und Familienthemen kommen wir auch auf den bundesweiten Warntag letzthin und die damit verbundenen unangenehmen oder bemerkenswerten Situationen, in die einen so ein Probealarm bringen kann. Bei mir war es nur der Start eines Videocalls, bei dem es bei allen zeitgleich tönte. Wir witzelten über das Ruheabteil im ICE oder den Moment, wenn Kinder auffliegen, die heimlich ihr Telefon in die Schule geschmuggelt haben.
Da gluckste er freudig, denn in der sechsten Klasse seiner Tochter an der Grundschule am Görlitzer Park hatten an dem Donnerstag um 11 Uhr tatsächlich viele Handys in der Klasse geklingelt.
Berlin-Kreuzberg
152.900 Einwohner*innen.
Von den 400 geplanten Warnsirenen in Berlin sind längst nicht alle installiert. In Kreuzberg findet sich eine auf der Amerika-Gedenkbibliothek und auf der Feuerwache. Wie alle anderen blieben sie am Warntag stumm. Der Einsatz soll erst 2024 funktionieren.
Einige Kinder guckten wohl verwirrt bis schuldbewusst (weil sie ihre Telefone nicht im Flugmodus hatten) und wussten mit dem Alarm nichts anzufangen. Doch seine Tochter erklärte ruhig, dass es das Warnsignal vom bundesweiten Warntag sei. Die Mitschüler*innen daraufhin erleichtert: „Gut, dass du immer Zeitung liest, Ella!“ Aline Lüllmann
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