: Hilfe für den Notruf
HAUSHALT Opferhilfe-Einrichtungen wie der Frauennotruf sollen mehr Geld bekommen
Anja Herrenbrück, Frauennotruf Bremen
Vor drei Wochen setzte der Bremer Frauennotruf, kurz für „Psychologische Beratungsstelle des Notrufs für vergewaltigte Frauen und Mädchen e.V.“, selbst einen Notruf ab: Mit zwei Vollzeitstellen sei ihre Arbeit nicht mehr zu bewältigen. Trotzdem sollte nach den Plänen des Gesundheitsressorts der Etat nicht erhöht werden.
Nun kann eine dritte Stelle geschaffen werden, denn SPD und Grüne haben der Stadtbürgerschaft einen Änderungsantrag vorgelegt. Der Frauennotruf soll sowohl für das Jahr 2012 als auch für 2013 jeweils 40.000 Euro mehr bekommen.
„Mit dieser Stelle“, so Anja Herrenbrück vom Frauennotruf, „können wir endlich unsere Warteliste abarbeiten.“ Die ist lang, denn die Nachfrage stieg in den vergangenen zwei Jahren um 16 Prozent an. Sie freut sich über das unterwartete Geld, aber „trotzdem könnten wir natürlich noch viel mehr machen“. So seien beispielsweise keine Gelder für Fortbildungen da, „und für Männer gibt es überhaupt keine Beratungsangebote“.
Auch die Beratungsstelle „Schattenriss“, der „Frauengesundheitstreff“ Tenever und der Verein „Neue Wege“ bekommen höhere Zuschüsse. Letzterer bietet rechtliche, pädagogische und psychologische Einzelberatung und Gruppenarbeit für Opfer häuslicher Gewalt an. Statt 5.000 wird er für dieses und nächstes Jahr 15.000 Euro Hilfe erhalten.
Die Erhöhungen gehen für die Landesfrauenbeauftragte Ulrike Hauffe noch nicht weit genug. Vor allem die Mittel für den Verein „Neue Wege“ entsprächen nicht annähernd dem tatsächlichen Bedarf im Bereich „häusliche Gewalt“. Auch mit den zusätzlichen Mitteln werde die Belastung der MitarbeiterInnen weiter hoch bleiben und ihr dauerhaftes Engagement über das Normale hinaus gefragt und vonnöten sein. SCHN