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Klampfender Gitarrero

Unhold Beckmann lebt abseits des Medienzirkus

Schrammlerfoto: ap

Ein Mann so zart wie Kruppstahl, so sanft wie ein Henker, so menschlich wie Godzilla, so nachdenklich wie Jewgeni Prigoschin – das ist Reinhold Beckmann. Nein, das stimmt selbstverständlich nicht. Reinhold Beckmann ist ganz harmlos, nur ein ehemaliger Fernsehmoderator, der jahrelang als schleimbeuteliger Talkmaster mit gespielter Einfühlsamkeit in öffentliche Gestalten eindrang und ganz nebenbei den Sportreporter mit Gitarre erfand. Klampfend geht er seither durch die Welt und ist auf allen Bühnen und Kanälen des Boulevards unterwegs, und wenn er es gerade nicht ist, schreckt er nicht einmal davor zurück, Nazis und ähnliche Matusseks dieser Welt auf ihren Geburtstagsfeiern mit seinem schrammeligen Gitarrenspiel zu umschmeicheln. Ich bin ein großer Gitarrero, klampf, klampf. Und eben dieser omnipräsente Beckmann jubelt jetzt in der aktuellen Ausgabe der Friseurzeitschrift Gala darüber, wie „fantastisch“ es sei, „ein normales Leben abseits des Medienzirkus zu führen“. Abseits des Medienzirkus?! Ausgerechnet dieser allgegenwärtige Klampfaffe? Kann nicht mal jemand diesem Unhold Beckmann den Gitarrenhals umdrehen?

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