: DAS BRANDT-TRIPTYCHON UND DIE AIDSHILFE
Zum 20-jährigen Jubiläum der Berliner Aidshilfe e.V. werden am Sonntag ab 12 Uhr im Tipi, dem Zelt am Kanzleramt, Kunstwerke versteigert. Mit dem Erlös soll die weitere Arbeit des Vereins finanziert werden. „Denn je erfolgreicher die Arbeit einer solchen Organisation ist, desto weniger offizielle Finanzierung gibt es“, meint Jürgen Draeger. Er hat der Berliner Aidshilfe deshalb ein Triptychon mit Willy-Brandt-Bildern zur Versteigerung überlassen. Die Porträts entstanden nach der Reise durch die DDR, auf der Draeger den Altbundeskanzler 1990 begleiten durfte. Das Triptychon soll einen Marktwert von über 20.000 Euro haben, das Mindestgebot beträgt 17.000 Euro. Jürgen Draeger hat sich „in dieser Zeit gesichtsloser Politik“ zu diesem Schritt entschlossen. Brandt sei für ihn die Antithese dazu. In Jürgen Draegers Herzen habe sich der Satz eingebrannt: „Schaut auf dieses Gesicht. Es spricht von so vielem. Von Visionen, von Mühen, auch von Verrat.“
Die Auktion steht unter der Schirmherrschaft von PolitikerInnen fast aller Parteien: Klaus Wowereit (SPD), Peter Kurth (CDU), Claudia Roth (Grüne) und Guido Westerwelle (FDP).
Viele namhafte Künstler, Galeristen und Privatsammler haben Arbeiten gespendet. Darunter sind auch Werke von Candida Höfer, Salomé, Wolfgang Tillmans und Cornelia Schleime.
Die Arbeiten können am Sonntag zwischen 11 und 12 Uhr im Tipi besichtigt werden. Im Internet sind sie unter www.art-collector.de zu besichtigen.