piwik no script img

Lärmendes Gebimmel

Hallesche Christen versuchen sich am Streit

Am kommenden Samstag steht die „Hallesche Nacht der Kirchen“, wie der Evangelische Kirchenkreis Halle-Saalkreis am Dienstag über die christliche Nachrichtenagentur epd mitteilte, unter der Überschrift „Streitkultur – Wege zum Miteinander“. Offizieller Beginn sei um 19 Uhr mit einem „gemeinsamen stadtweiten Geläut“. Und da beginnt auch schon der Streit! Lassen wir mal das Dummwort „Kultur“ beiseite, mit dem jeder Dreck veredelt wird, selbst der Streit! Den können sich diese Christen in ihre hässlichen Laberkulturbeutel stecken. Aber stadtweites Geläut?! Das ist doch nicht ihr Ernst?! Eine ganze Stadt dem Ohrenterror von Kirchenglocken aussetzen? Ist dieses christliche Dauergelärme nicht eine einzige Beleidigung der Vernunft und des Verstands? Diese angeblich so sanften Christen wollen wohl wirklich wissen, was Streit ist, was?! Da können sie gern was auf die Ohren bekommen, eine Lasche, die sich gewaschen hat. Aber wahrscheinlich brauchen diese Betbrüder- und -schwestern das Gebimmel und Geschepper, um zu glauben, dass sie noch lebendig sind. Diese Lärmchristen können sich ihre Streitkultur dahinstecken, wo die Sonne niemals scheint und der Weg ins herrlich ruhige Dunkel des endgültigen Auseinander führt. Streitkultur! Da hört doch wahrhaftig alles auf!

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen