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Wenn rechte Umtriebe auf linke Gegenkultur treffen

Es ist ein weiter Weg von Berlin nach Strausberg. Nach einer Stunde Fahrt mit der S5, vorbei an blühenden Landschaften und zahlreichen Einfamilienhaus-Vorstadt-Höllen, noch 20 Minuten mit dem Schienenersatzverkehr und wir haben es geschafft: 5 Ber­li­ne­r:in­nen am Samstagabend in einer brandenburgischen Kleinstadt. Es geht an tristen Häuserblocks vorbei; fast scheint fast es, als seien alle zum Feiern nach Berlin gefahren – wer kann es ihnen verdenken … Und dann kommen uns doch noch Menschen entgegen: Zwei junge Männer, auf dem Pulli des einen prangt in Frakturschrift quer über die Brust: Ostdeutschland. Als wir uns ihnen nähern, ruft er laut „Sieg!“ und schaut uns erwartungsvoll an. Doch seine Provokation wird nicht funktionieren. Wir gehen wortlos und kopfschüttelnd weiter, was für ein brandenburgisches Klischee.

Kurz danach erreichen wir unser Ziel: Die Horte, ein selbstverwaltetes linkes Kulturzentrum, in dem solidarisches, demokratisches, kollektives Miteinander praktiziert und den rechten Umtrieben antifaschistische Kultur entgegengehalten wird. Wäre der Typ doch bloß nicht in die falsche Richtung gelaufen, denke ich und bin froh, dass es hier, mitten im braunen Sumpf, solche Orte gibt. Noch ist nicht alle Hoffnung verloren.Marie Frank

Strausberg

27.344 Ein­woh­ner:innen.

Die Stadt liegt 35 Kilometer nordöstlich von Berlin noch im sogenannten Speckgürtel der Hauptstadt inmitten einer seen- und waldreichen Landschaft.

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