was der wm alles nicht fehlt:
Verhülltes Haupt: Als erste Fußballspielerin bei einem Weltmeisterschaftsturnier der Frauen ist Marokkos Verteidigerin Nouhaila Benzina (25) im Spiel gegen Südkorea (1:0) am Sonntag mit einem Hidschab auf dem Kopf aufgelaufen. Ein Verbot des Fußball-Weltverbandes Fifa, bei Spielen unter seiner Regie aus „Gesundheits- und Sicherheitsgründen“ eine religiöse Kopfbedeckung zu tragen, wurde schon 2014 nach Protesten von Aktivisten, Sportlern sowie Regierungs- und Fußballfunktionären aufgehoben.
Bedröppelter Gastgeber: Als die Heim-Weltmeisterschaft in einer „Katastrophe“ geendet war, flossen bei Neuseelands Fußballerinnen die Tränen. 90 Minuten lang hatten die „Football Ferns“ gegen das drohende Aus gekämpft, tief in der Nachspielzeit köpfte sogar die nach vorne geeilte Keeperin Victoria Esson aufs Tor – doch es half nicht. Das 0:0 gegen die Schweiz beendete vorzeitig eine WM, die für den Co-Gastgeber so verheißungsvoll begonnen hatte. „Die Ferns haben die Nation in den letzten elf Tagen in ihren Bann gezogen – eine Zeit, die das Interesse am Frauenfußball wie nie zuvor geweckt hat“, schrieb die Zeitung New Zealand Herald nach dem Aus: „Aber im Moment spielt das keine Rolle. Das Abenteuer endet in einer Katastrophe.“ Nach dem Schlusspfiff verstummten die 25.000 Zuschauer in Dunedin. Besonders bitter: Nur ein Gegentor in drei Spielen war letztlich eines zu viel. Das 0:1 gegen die Philippinen bezahlte das Team von Trainerin Jitka Klimkova teuer, die Euphorie nach dem überraschenden 1:0 gegen Norwegen zum Auftakt war schnell verfolgen.
Eifrige Fernsehsportler: Das ZDF hat mit der WM-Übertragung des Sieges der französischen Fußballerinnen gegen Brasilien einen Spitzenwert erreicht. Die 2,493 Millionen TV-Zuschauer sorgten am Samstag für die bisher höchste Reichweite für ein Spiel ohne deutsche Beteiligung.Der Marktanteil der Übertragung zur Mittagszeit lag nach Angaben der AGF Videoforschung bei 28,5 Prozent. Die Weltmeisterschaft in Australien und Neuseeland lag auch mit den weiteren Spielen am Samstag vor der 2. Liga. Den Düsseldorfer Sieg gegen Hertha BSC Berlin schauten am Abend bei Sport1 und Sky zusammen 920.000 Menschen. Deutlich erfolgreicher war am Freitag das spektakuläre Auftaktspiel der 2. Fußball-Bundesliga. Die parallele Übertragung des 5:3-Sieges des Hamburger Sport-Vereins gegen Absteiger FC Schalke 04 verfolgten am Freitagabend bei Sat.1 und Sky insgesamt 4,1 Millionen Menschen.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen