: heimwärts, im regen
Von Lutz Seiler
heimwärts, im stummfilm, im regen
der nicht enden wollte & alles
unverständlich machte …
heimwärts im regen, der rauschte, der raue
mengen seelisches aufnahm
& die rettungskommandos ertränkte … das wasser
hatte die erde gewaschen, der kies
war schrift für blinde riesen in der finsternis, ein jeder schritt
Lutz Seiler erhält in diesem Jahr den Georg-Büchner-Preis, besonders wird dabei das lyrische Werk des Berliner Schriftstellers hervorgehoben. Wir freuen uns – und wollen das Werk mit Ihnen teilen, konkret das Gedicht „heimwärts, im regen“ aus dem Lyrikband „schrift für blinde riesen“ (Suhrkamp 2021, mit freundlicher Genehmigung des Verlags). Was es mit den Riesen auf sich hat? Das hat Carsten Otte in seiner Würdigung von Seilers Werk anlässlich der Preis-Bekanntgabe in der taz vom 19. Juli erklärt: Die Kieselsteine auf dem Boden seien wie eine verrätselte Schrift für den blinden Riesen Mensch, der „zum Zwerg geschrumpft“ wird und „nicht alle Zusammenhänge begreift.“Lang lebe Lutz’Lyrik!
ging jetzt von anfang an, die fremde
begann auf der eigenen einfahrt, an
den kiefern vorüber zur garage, wo
die werkzeuge lagen, glänzend & kühl … ich
musste nur den kopf kurz senken: bis
zu diesem punkt war alles fehlgeschlagen. so
nahm ich sie zur hand, die glänzend-kühlen, zögernd halb
& halb vertraut wie liebende von früher her
ein letztes mal zusammenkamen; im rücken das rauschen
die flut
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