: Jesus blutet nicht mehr
Herrliches Früchtebild als Symbol der Kirche
Immer wieder wird dem Christentum vorgeworfen, dass es brutale Bilder und sadistische Symbole hervorgebracht hat. Schließlich steht im Mittelpunkt dieses Glaubens ein blutig gefolterter, mit Nägeln ans Kreuz geschlagener Mensch. Wie schön, dass es heutzutage auch anders geht: „Früchteteppich zeigt Leben Jesu“, meldete gestern die christliche Nachrichtenagentur epd. Endlich steht nicht das Sterben, sondern das Leben im Vordergrund, wenn im osthessischen Ort mit dem sprechenden Namen Sargenzell eine neue Herangehensweise an das Früchtchen Gottes geübt wird. Seit 1988 wird dort in der Alten Kirche jährlich zum Erntedankfest aus Früchten und Samenkörnern, Blüten- und Blumenblättern ein riesiger Bildteppich sozusagen gewebt. Eine Künstlerin hat die Vorlage gefertigt, und nun gestalten sieben Frauen das Früchtebild. Das entspricht dem Verständnis modernen Glaubens schon viel eher, wenn ein Jesus aus Birnen oder Bananen besteht und die Früchte dann langsam verrotten und verfaulen und so zum prächtigen Symbol für die Kirche heute werden. Nieder mit dem Nagelkreuz! Ja zum Früchtebild als Ausdruck des lebendigen Glaubens!
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