Waldbrand bei Jüterbog: Klimaforscherin plädiert für kontrolliertes Abbrennen

Die Potsdamer Geoökologin Kirsten Thonicke hat sich hinsichtlich des Waldbrandes auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz Jüterbog (Kreis Teltow-Fläming) für ein kontrolliertes Abbrennen ausgesprochen. Bei der betroffenen Fläche handele es sich um einen Naturpark, Siedlungen und wichtige Infrastruktur seien nicht betroffen, sagte die Brandexpertin am Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung am Montag im RBB. Es müsse aber sichergestellt werden, dass die umliegenden Ortschaften von der Rauchentwicklung nicht so stark in Mitleidenschaft gezogen werden. Bei Jüterbog brennt es seit Tagen. Es ist der erste große Waldbrand in diesem Jahr in Brandenburg. Betroffen waren zwischenzeitlich bis zu 150 Hektar. Erschwert werden die Lösch­arbeiten durch Altmunition im Boden. Thonicke betonte, in Konstellationen, wo man nicht „in die Fläche gehen kann“ und es sich um Naturflächen handele, „müssen wir lernen, mit dem Feuer zu leben“. Es falle schwer, dies zuzulassen und „einfach zuzuschauen“. Das Feuer müsse aber als ein „Neuanfang für ein Wiederaufwachsen“ der Naturflächen begriffen werden. Die Vegetation sei durch längere Trockenheitsphasen gestresst und dadurch anfällig für Brände. (epd) Foto: Michael Bahlo/dpa