Verdächtige Preise

Die EU-Kommission untersucht den Energiemarkt

BRÜSSEL taz ■ Strom und Gas sind – trotz der Öffnung der Märkte – europaweit zu teuer. Das vermutet zumindest die EU-Kommission. Wegen zahlreicher Beschwerden aus der Wirtschaft und von Verbrauchern hat die Behörde gestern eine Untersuchung der Energiemärkte in den allen 25 Mitgliedstaaten gestartet. Vor allem die Gründe für die aktuellen Preissteigerungen sollten geprüft werden, erklärte EU-Wettbewerbskommissarin Neelie Kroes. Nach EU-Recht sind alle Mitgliedstaaten verpflichtet, den Gas- und Elektrizitätsmarkt privaten Anbietern zu öffnen und gegen Monopole vorzugehen. Allerdings verschleppt sich die Umsetzung zum Beispiel in Frankreich.

Die Kommission will gegebenenfalls Ende des Jahres Vorschläge zu weiteren wettbewerbsfördernden Maßnahmen machen. Auch den Banken- und Versicherungssektor verdächtigt die Brüsseler Behörde, zu stark an der Preisschraube zu drehen – etwa bei Kreditkarten und Kontoführungsgebühren. RUR