Objekte aus Kamerum erfasst

In deutschen Museen lagern mehr als 40.000 Objekte aus der früheren Kolonie Kamerun. Zu dem Ergebnis kommt die Untersuchung „Atlas der Abwesenheit. Kameruns Kulturerbe in Deutschland“ einer Gruppe von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern um die in Berlin lehrende Kunsthistorikerin Bénédicte Savoy in Zusammenarbeit mit sieben deutschen Museen. Die 51-Jährige hatte auch 2018 einen Bericht über koloniale Kulturgüter für den französischen Staatspräsidenten vorgelegt.

Kamerun war von 1884 bis 1919 deutsche Kolonie. In dieser Zeit wurden die Objekte wie etwa Musikinstrumente, Textilien, Waffen, Gebrauchsgegenstände oder Masken ins Deutsche Reich gebracht. Die Beteiligten der Technischen Universität Berlin um Savoy und der Université de Dschang in Kamerun um den Kulturwissenschaftler Albert Gouaffo sehen den „Atlas der Abwesenheit“ als Beitrag zur Restitutionsdebatte.

Sie ahnten nach den Worten von Savoy zu Beginn der Arbeit nicht, „in welch ungeheuren Dimensionen das materielle Kulturerbe aus Kamerun in deutschen ethnologischen Museen präsent und wie erschütternd zugleich die Unkenntnis davon ist, sowohl in Kamerun als auch in Deutschland“. Sie gehen von einer hohen Dunkelziffer weiterer Objekte aus. (dpa)