piwik no script img

Es ist Sommer in Berlin!

Saison der Freibadschlägereien wieder eröffnet

„Es war ein schöner Tag / Der erste im Juni / Die Sonne brannte so / Als hätte sie’s gewusst / Die Luft war flirrend heiß / Und um nicht allein zu sein / Sagte ich den anderen: ‚Ich hab heut Zeit‘ // Da traf ich ihn mitten zwischen die Augen / Denn irgendwie hatt ich das Gefühl / Als fistfuckte er mir zu und schien zu sagen: ‚Komm klopp dich mit mir …‘ / Ich war sechzehn und alle anderen auch / Und über Liebe wusste ich nicht viel / Der Konfliktlotse wusste alles / Und ließ mich spüren / Ich war kein Kind mehr / Und es war Sommer!“ Diese poetischen Weisen aus der Kehle Peter Maffays kann man wie die dpa auch viel prosaischer ausdrücken: „Kaum lockt der Sommer die Menschen ans Wasser, kommt es wieder zu einem ersten der bekannten aggressiven Vorfälle im Schwimmbad. Erneut brach in einem Berliner Freibad ein Tumult und eine Schlägerei aus.“ Der Rest ist bekannt: Polizei, Jugendliche, Handgemenge, Personalien, Eltern, Einzelfälle, Konfliktlotsen, 170 Wachleute für 1,5 Millionen Euro, blablabla. Von wegen „Bleib cool am Pool“. Einfach schön, dass es noch feste Rituale gibt heutzutage und wiederkehrende Ereignisse, an denen man sich orientieren kann. Denn merke: Das Freibad ist immer das Freibad des Andersschlagenden. Jedes Jahr im Sommer in Berlin.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen