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Raubkunst erforschen

Neun Museen wollen ihre Provenienzforschung vor allem archäologischer Stücke ausbauen

Neun Berliner Museen mit archäologischen Sammlungen wollen verstärkt die Herkunft ihrer Bestände erforschen. Dies solle künftig eine der Kernaufgaben werden, sagte der Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, Hermann Parzinger, am Dienstag in Berlin. Geplant sei eine systematische Überprüfung der Bestände, sagte Parzinger bei der Vorstellung eines „Positionspapiers der Staatlichen Museen zu Berlin zum Umgang mit den archäologischen Sammlungen und ihren Provenienzen“.

Es gehe dabei um Objekte, die im Zuge von Grabungen, durch Ankauf oder kriegsbedingt nach Berlin gelangten. Das primäre Interesse sei dabei nicht die Rückgabe, sagte Parzinger. Vielmehr gehe es um neues Wissen zur Erwerbsgeschichte. Laut Positionspapier soll im Falle einer problematischen Herkunfts- und Erwerbsgeschichte auf Herkunftsländer zugegangen und gemeinsam eine Lösung gesucht werden. Dabei sei auch die Rückgabe von Objekten denkbar.

Der Schwerpunkt der mehreren Tausend archäologischen Objekte liege dabei auf der Antikensammlung, hieß es weiter. Sie gehört den Angaben zufolge zu den bedeutendsten Sammlungen für antike griechische und römische Kunst in der Welt. Ihr wohl berühmtestes Ausstellungsstück ist der mehr als 2.000 Jahre alte monumentale Pergamonaltar.

Zu dem Verbund gehören zudem unter anderem das Ägyptische Museum, das Ethnologische Museum, das Museum für Asiatische Kunst, das Museum für Islamische Kunst, das Museum für Vor- und Frühgeschichte sowie das Vorderasiatische Museum. In den vergangenen Jahren ist die Debatte um mögliche Raubkunst in europäischen Museen sehr viel lauter geworden. Eine Folge: Erste Museen gaben vereinzelt Ausstellungsstücke in die Herkunftsgesellschaften zurück. (epd, taz)

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