: Farbe gegen Abschieber
Unbekannte verüben Anschlag auf das Haus des Chefs der Ausländerbehörde. Protest gegen die „Festung Europa“
Auf das Wohnhaus des Leiters der Ausländerbehörde, Christoph Bushart, ist ein Farbanschlag verübt worden. Wie einem anonymen Bekennerschreiben zu entnehmen ist, sollte damit gegen die Abschiebepraxis der Abteilung für Ausländerangelegenheiten des Einwohnerzentralamts protestiert werden. Deren Mitarbeiter seien „persönlich verantwortlich zu machen“ für das damit verbundene Elend. Der Staatsschutz ermittelt.
Wie die Polizei bestätigte, sind in Busharts Haus in Langenhorn vier Scheiben zu Bruch gegangen. An der Fassade prangen sechs große Farbkleckse. Bushart war zur Zeit der Tat zu Hause und alarmierte die Polizei. Der Vorfall ereignete sich bereits Freitagnacht, wurde von der Polizei aber zunächst geheim gehalten. Erst am Montag wurde das Bekennerschreiben bekannt.
Darin heißt es, man wolle „die Proteste und den Widerstand der afghanischen Community unterstützen“, die „Festung Europa“ schleifen und die Abschiebungsmaschinerie lahm legen. Am Ende des Schreibens steht ein Gruß an jene Gegner des Hotels im Schanzen-Wasserturm, die mit ähnlichen Anschlägen gegen das Projekt der Unternehmen Patrizia und Mövenpick vorgegangen sind. Nach Auskunft der Polizei gibt es aber keine Hinweise auf eine Verbindung zwischen den Tätern. knö