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Wenn Rechtsextreme zur Normalität gehören

Lärmgeplagte Berliner*in­nen zieht es am Wochenende ja gerne aufs Land nach Brandenburg, um der Groß­stadthektik zu entkommen etc. Auf dem Weg zu Freun­d*in­nen im Tesla-Landkreis Oder-Spree war es letztes Wochenende mit meiner Sehnsucht nach Landglück jedoch schnell vorbei: Wo ich auch lang fuhr, säumten Plakate mit dem AfDler Rainer Galla den Straßenrand. Zwischen dem ganzen Blau ging der SPD-Mann Frank Steffen, der mit dem Rechtsextremen in einer Stichwahl um den Landratsposten konkurrierte, fast unter.

So weit wird es schon nicht kommen, dachte ich in meiner großstädtischen Naivität. Bis ich später Grillgut kaufen ging. Auf den wenigen Metern über den Parkplatz kamen mir gleich ein halbes Dutzend Neonazis entgegen – ihre eindeutigen Tattoos und Thor-Steinar-Klamotten selbstverständlich zur Schau tragend und mich finster anstarrend. Am nächsten Abend wartete ich voller Bangen auf das Ergebnis: Mit 47,6 Prozent der Stimmen hat Galla die Wahl zu Deutschlands erstem AfD-Landrat nur knapp verloren. Ich denke an diesen für ostdeutsche Provinzen typischen Parkplatz und bin sicher: Das nächste mal könnte das auch anders ausgehen. Plötzlich kommt mir die Hektik der Großstadt idyllisch vor. Marie Frank

Fürstenwalde

32.120 Ein­wohn­er:innen,

ist die bevölkerungsreichste Stadt im Landkreis Oder-Spree im Osten des Landes Brandenburg. Fast hätte die AfD in diesem Landkreis den neuen Landrat gestellt.

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