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Wenn Gottes Hilfe doch mal früher da gewesen wäre

Es war ein schwieriger Tag im Abgeordnetenhaus in Berlin-Mitte gewesen, einem geschichtsträchtigen Haus, das früher mal Preußischer Landtag und zu NS-Zeiten „Haus der Flieger“ war. Denn die gerade sich formierende schwarz-rote Koalition hatte im Plenarsaal dieses Landesparlaments zwei Mal vergeblich versucht, einen neuen Ministerpräsidenten zu wählen, der in Berlin Regierender Bürgermeister heißt. CDU-Landeschef Kai Wegner sollte es werden. Doch das klappte erst im dritten Wahlgang und unter dem Verdacht, dass es dazu AfD-Stimmen brauchte.

Der neue Regierungschef und sein dann von ihm ernanntes Kabinett aus sieben Frauen und drei Männern wurde danach vereidigt. Dabei können sich die Regierungsmitglieder aussuchen, ob sie einfach nur „Ich schwöre“ sagen oder „so wahr mir Gott helfe“ hinzusetzen.

Berlin-Mitte

385.700 Ein­wohner*innen.

In dem Bezirk werden Entscheidungen getroffen. In direkter Nachbarschaft des Abgeordnetenhauses von Berlin sitzen der Bundesrat und das Finanz­ministerium.

Nach der Wahl 2021 hatten das fünf von elf Mitgliedern gemacht, 2016 waren es nur zwei gewesen. Nun aber war plötzlich, nach all dem Gezerre des Tages, so viel Gott wie sonst nicht erinnerlich im Plenarsaal: Sieben der elf Senatsmitglieder setzten auf Gottes Hilfe. Schade eigentlich, dass mehr davon nicht schon früher an diesem Tag im Parlament zu spüren war Stefan Alberti

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