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In Deutschland geht die oberste Inquisition von keiner Kirche aus, sondern von einer Auskunftei. Sündige Verbrechen wie etwa die Verschuldung werden dort festgehalten. Selbst wer nach jahrelangem Insolvenzverfahren schuldenfrei ist, erhält einen Eintrag – für bis zu drei Jahre. So lange gilt der Schuldenfreie noch als potentieller Sünder und bekommt Schwierigkeiten von Vertragsabschluss bis Wohnungssuche. Nun will die Schufa diese Speicherung selbstständig auf sechs Monate verkürzen, nachdem der Bundesgerichtshof eine entsprechende Verhandlung über deren Rechtmäßigkeit jüngst vertagte. Ein Kainsmal im Sonderangebot, für ein halbes statt drei Jahre. Wie gnädig.
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