meinungsstark:
„Die Großen lässt man laufen?“
„Haftbefehl gegen Putin: Plädoyer für Regimewechsel“.
taz vom 20. 3. 23
Vor den internationalen Gerichtshof in Den Haag sollten alle Kriegsverbrecher zitiert werden. Sowohl Russland als auch die USA erkennen dieses Gericht nicht an. Deren Kriegsverbrecher kommen somit ungeschoren davon. Den Haag hat nur Zugriff auf Kriegsverbrecher kleinerer und mittlerer Nationen. Auch da gilt also: die Kleinen hängt man, die Großen lässt man laufen! Heinz Schönberger, Kempten
Griechische Eisenbahnkatastrophe
„Explosive Stimmung“, taz vom 15. 3. 23
Herzlichen Dank an Ferry Batzoglou für den hervorragenden Bericht zur „explosiven Stimmung“ in Griechenland nach dem Zugunglück! Doris Wille, Argostoli, Griechenland
Überall! Die Machos marschieren!
„Nach der Hybris“, taz vom 21. 3. 23
Wenn es unserem großen Bruder in Übersee nicht gefällt, macht er aus der Ukraine eine „you cry ne“, aus der Sowjetunion eine „So what union“ und, wenn’s denn nötig ist, aus der Seidenstraße eine „Bidenstraße“. In der Zwischenzeit erfüllt der Bruder im Osten jedes Klischee und killt, was er kann, und der Geschäftsfreund, der gelbe, nutzt die Gunst der Stunde und kotzt nach Taiwan. Wo man hinsieht, aus allen Richtungen: Machos, Machos, Machos. Macho-Matschquatsch mit schrecklichen Folgen: Tote, Angst, Tote.
Michael Maresch, München
Das ist keine „Hexenjagd“!
„Verdächtigte Mädchen ohne Strafe. Die 12-jährige Luise wurde von zwei gleichaltrigen Mädchen erstochen. Diese sind noch nicht strafmündig“, taz vom 15. 3. 23
Nachdem Namen und auch Fotos der beiden geständigen Mädchen aus Freudenberg öffentlich kursieren, werden die betroffenen, mitfühlenden, entrüsteten, ja auch hasserfüllten Kommentare in den sozialen Medien von offizieller Seite als Teil einer „Hexenjagd“ bezeichnet. Im Namen aller jemals verfolgten, ausgegrenzten, gefolterten und hingerichteten sogenannten „Hexen“ verwahre ich mich gegen diesen Vergleich. Jede einzelne dieser als „Hexen“ bezeichneten Frauen war ein unschuldiges Opfer widerlicher scheinheiliger Denunziation im Namen der Religion. Die beiden Mädchen aus Freudenberg sind dies nicht. Sie sind Täterinnen einer kaltblütigen Gräueltat. Stefan Ewald, Köln
Spekulationsobjekt Psyche
„Nach den Schüssen auf Zeugen Jehovas: Die Waffen nieder?“, taz vom 20. 3. 23
Die Berichterstattung in den Medien nach Gewalttaten finde ich unerträglich. Jüngstes Beispiel ist der Amoklauf in Hamburg. Hier genügte schon ein anonymer Hinweis für Spekulationen über eine mögliche psychische Erkrankung des Täters. Überall ist von Diversität, Inklusion und Minderheitenschutz die Rede. Scheinbar gilt dies für alle, nur nicht für psychisch kranke Menschen. Wie kann es sein, dass bei jedem bösartigen, von der Norm abweichenden Verhalten sofort die Vermutung einer psychischen Erkrankung geäußert wird? Warum wartet man nicht die Ermittlungsergebnisse ab? Die mediale Verknüpfung psychischer Erkrankungen mit Gewaltverbrechen ist fatal! Die scheinbare Beruhigung der Gesellschaft („Der Täter war wohl psychisch krank!“), geht zu Lasten der wirklich kranken Menschen. Ja, leider gibt es auch Menschen, die fanatisch, gewalttätig, total verzweifelt, wütend, aggressiv oder auch hilflos sind. Sie sind ein Teil der Gesellschaft, das müssen wir aushalten und rechtzeitig helfen. Aber, nicht jeder, der zum Gewalttäter wird, ist psychisch krank, und nicht jeder psychisch Kranke wird zum Gewalttäter oder Amokläufer! Ich wünsche mir mehr Zurückhaltung und Respekt für psychisch kranke Menschen. Was können wir tun, um hier etwas zu ändern? Name ist der Redaktion bekannt
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen