unterm strich:
Die iranische Protesthymne „Baraye“ ist am Sonntagabend in Los Angeles mit einem Grammy ausgezeichnet worden. Die Ballade des Sängers Scherwin Hadschipur, die während der jüngsten Protestwelle im Iran Millionen Menschen berührt hatte, gewann in der Kategorie Bester Song für sozialen Wandel. First Lady Jill Biden stellte den Preis vor. „Ein Lied kann vereinen, inspirieren und letztendlich die Welt verändern“, sagte sie. In „Baraye“ (Für) gibt Hadschipur den Menschen, die im Iran gegen die repressive Politik auf die Straße gingen, eine Stimme. Innerhalb weniger Tage erreichte der Song ein Millionenpublikum. Kurz nach Veröffentlichung wurde der Sänger festgenommen und musste sich – wahrscheinlich unter massiver Einschüchterung – dafür entschuldigen.
In Berlin konnte Kultursenator Klaus Lederer am Montag den kommenden Intendanten für die Deutsche Oper ab August 2026 bekanntgeben: „Mit Aviel Cahn konnte Berlin eine außerordentlich kreative Persönlichkeit als künftigen Intendanten für das größte seiner drei Opernhäuser gewinnen“, sagte Lederer dabei. Aviel Cahn ist Regisseur, Sänger, promovierter Jurist und zudem ein vielversprechender Theaterleiter. Seit vier Jahren ist er Generaldirektor des Grand Théâtre in Genf. Dort lief sein Vertrag eigentlich bis 2029. Zuvor stieß er während zehn Jahren als Intendant der Opera Vlaanderen in den belgischen Städten Antwerpen und Gent zahlreiche Projekte an und wurde mit Produktionen des Hauses mehrfach prämiert. Solche Erfolge konnte er auch mit der Oper in Genf feiern. Als Ziele seiner Arbeit in Berlin sieht Aviel Cahn die Auseinandersetzung mit aktuellen Themen, die Verjüngung und die soziale Verbreiterung der Oper.
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