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Die Maske fällt zu Staub

Geschichten aus 1011 Nächten finden ihr Ende

Nun ist es vorbei. Nie wieder Maske in der Bahn! „Nach 1011 Tagen endet die Maskenpflicht im Nahverkehr“, verkündete gestern die dpa. Am 2. Februar 2023 läuft zugleich die bundesweite Maskenpflicht in Fernzügen und -bussen nach fast drei Jahren aus. Maskenophile dürfen selbstverständlich weiterhin die Maske tragen, allerdings entfällt das Shaming der Maskenlosen oder fällt zumindest ins Leere, denn die Maskenlosen sind jetzt die Regel. Maskenfetischisten machen sich nach Wien auf, der letzten deutschsprachigen Stadt mit Maskenpflicht bis Ende Februar in den „Öffis“ – ein schlimmes Wort, wir schämen uns. Dann wird die Maske auch dort Geschichte sein. Manche sagen: endlich. Manche trauern. Wohin mit den Ängsten vor dem Erkanntwerden? Wohin mit den liebgewonnenen Gewohnheiten? Den schnell beschlagenen Brillengläsern, der Atemnot? Erste Opfergruppen anonymer Maskenträger bilden sich. „Erst nehmen sie uns den Lockdown, dann die Aussicht auf die fünfte Impfung, die Quarantäne, den Abstand … und jetzt auch noch die Maske! Wir fordern eigene Maskenzonen, wie sie FKK-Gruppen haben. Wir sind die Anti-Nackten und haben auch unsere Rechte.“ Das könnte noch heikel werden! Demonstrationen und Parteigründungen sind bereits angekündigt.

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