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Andreas Hoffmann wird neuer Geschäftsführer der documenta in Kassel. Der Kulturmanager, derzeit Geschäftsführer des Bucerius Kunst Forums in Hamburg, werde seine neue Position am 1. Mai antreten, teilte der Aufsichtsrat der documenta mit. Mit der Personalentscheidung gehe eine Weichenstellung der documenta einher, erklärten der Aufsichtsratsvorsitzende und Kasseler Oberbürgermeister Christian Geselle (SPD) und seine Stellvertreterin, Hessens Kunstministerin Angela Dorn (Grüne). Als bedeutende Kulturinstitution müsse sich die documenta inhaltlichen Fragen und strukturellen Herausforderungen stellen. Andreas Hoffmann, geboren 1971 in Ostfriesland, ist seit 2007 Geschäftsführer des Bucerius Kunst Forums.

Soziale Ungleichheit in Kulturinstitutionen. Die Pandemie hat sich aus Sicht von Berlins Kultursenator Klaus Lederer (Linke) auf die Zusammensetzung des Publikums in Kulturinstitutionen ausgewirkt. „Eine Erkenntnis ist, dass die soziale Ungleichheit sich durch die Pandemie verhärtet hat“, sagte der Politiker. „Eine Entwicklung wurde mit einem Booster versehen, die schon absehbar war“, sagte er. Man wisse um ein überaltertes Publikum, ohne dass junges Publikum nachwachse. Der Zuspruch in Kultureinrichtungen sei sehr unterschiedlich. Gedenkstätten verzeichneten stärkere Besucherzahlen, Theater berichten Widersprüchliches. „Manche, die früher oft Kultureinrichtungen besucht haben, kommen jetzt nicht zurück“, sagte Lederer. „Wir wissen, dass die soziale Funktion von Kultureinrichtungen durch digitale Angebote nicht ersetzt werden kann.“ Selbst in Berlin könnten Touristen nicht kompensieren, was an einheimischem Publikum weggeblieben sei.

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