piwik no script img

Wenn es sich dann wirklich mal ausgefeiert hat

Montag 10.30 Uhr, eine Woche nach Neujahr. An der Bushaltestelle in Hamburg-Billstedt warten müde Menschen auf einen Bus, der irgendwie nicht kommen will. Dafür rauscht ein Lkw der Stadtreinigung heran. Mit quietschenden Reifen hält er an und drei Männer in Orange springen heraus.

Rumpelnd ziehen sie Mülltonen zu ihrem Fahrzeug. Auf dem Bürgersteig gegenüber liegt noch eine Weihnachtstanne. Wie das eben so ist, wenn sich die langen Feiertage so langsam doch ausschleichen. Jaulend hievt die Hydraulik den Inhalt einer Mülltonne nach der anderen ins Innere des Wagens. Dann: lautes Peng, Konfetti in der Luft.

Hamburg-Billstedt

70.800 Ein­wohner*innen.

Billstedt ist eine typische Wohnstadt. Also eher wenig los. Der Stadtteil habe aber, lobt das offizielle Stadtportal www.hamburg.de, eine „hervorragende“ Anbindung an die Innenstadt.

Hektisch drehen sich Köpfe nach rechts, von wo das Geräusch kommt. Einer der Orangenen hatte zwischen Babywindeln und Zigarettenkippen ein Tischfeuerwerk im Müll gefunden – und es angerissen. Glitzernde Fitzelchen fallen zu Boden und geben den Blick auf die Randalierer frei: in den Gesichtern der beiden Kollegen erst Erstaunen, dann kindliche Freude. Polizei ist weit und breit nicht zu sehen. Mit Gelblicht fährt der Müll davon und hinterlässt einen glitzernden Gehweg. Malek Tellissi

Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen

Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen