piwik no script img

Archiv-Artikel

Die Adbusters Media Foundation

Von kli

Die Adbusters Media Foundation hat ihren Sitz in Vancouver, Kanada und verfolgt das Ziel, den Konsumwahn und die Strategien der Markenhersteller zu bekämpfen. Dazu produziert Adbusters Werbespots, die an die Spots der Konzerne angelehnt sind – um die Multis mit eigenen Mitteln zu schlagen: Camel beispielsweise sah sein Kamel auf einer Krebsstation siechen, für „Absolute Vodka“ fand Adbusters das Bild einer schrumpeligen Flasche, unter der „Absolute Impotence“ stand.

„Das funktioniert wie beim Judo“, sagt Adbusters-Chef Kalle Lasn. Der Schwung des Gegners wird aufgenommen und zum eigenen Vorteil verwandt. Der Witz: Würden die Konzerne gegen die Anti-Werbung klagen, würden sie der Kritik von Adbusters nur ein weiteres öffentliches Forum bieten.

Neben den „Unzeigen“ und den „Werbespotts“ produziert Adbusters ein Non-Profit Magazin mit einer Auflage von 120.000 Exemplaren. Darin stehen neben philosophischen Artikeln zur turbokapitalistischen Warenwelt Kommentare zu Aktionen des weltweit agierenden Netzwerks. Ferner werden Ideen für neue Aktionen geboren – nicht selten von „gewöhnlichen“ Marketing-Fachleuten, die aus Frust im Betrieb oder aufgrund von schlechtem Gewissen anonym Beiträge beisteuern. Unterstützt wird das Projekt von Friends of the Earth und Greenpeace.

Die Firma Nike ist eine der Liebelingsgegner von Adbusters: „Wir boykottieren den Konzern schon seit Jahren“, sagt Kalle Lasn. Eine Idee beim Kampf gegen Nike war, einen eigenen Turnschuh im Nike-Outfit zu produzieren: den „Unswoosher“ in Anlehnung an den Nike-Haken (“Swoosher“). Wer sich den Schuh nicht leisten kann oder will, aber trotzdem an der „Arschtrittaktion“ teilnehmen will, malt sich zum Zeichen der Solidarität einen roten Punkt vorne auf den Schuh.

Ferner entwickelte ein holländischer Designer extra eine Spezialzange, mit der man den Nike-Haken von den Schuhen ablösen kann. Die Vision von Kalle Lasns: „Auf den Ruinen der alten Konsumkultur eine neue Kultur zu errichten mit nichtkommerzieller Seele.“ kli