: Poker ums Aluwerk
Anteilseigner wollen HAW schließen, falls sich bis zum Jahresende kein billiger Stromlieferant findet
Das Hamburger Aluminiumwerk (HAW) soll bis zum Jahresende zu großen Teilen stillgelegt werden – es sei denn, „die wirtschaftlichen Bedingungen, die zu dem Schließungsbeschluss geführt haben“, sollten sich deutlich verbessern. Dazu gehören einerseits der Strompreis, der Rohstoffpreis und der Euro-Kurs, andererseits der Aluminiumpreis. Wie die Gesellschafter der Hütte gestern im Elysée-Hotel entschieden, soll das HAW mit HEW/Vattenfall über einen reduzierten Strompreis verhandeln. Details will das Unternehmen heute der Öffentlichkeit mitteilen.
Wirtschaftssenator Gunnar Uldall zeigte sich zufrieden mit dem Beschluss: „Ich freue mich über das neu entstandene Zeitfenster für eine mögliche Rettung des Aluminiumwerkes“, erklärte der CDU-Politiker. Den Anteilseignern lag ein Angebot von HEW/Vattenfall vor, das unter anderem eine Verlängerung des laufenden, günstigen Stromliefervertrages um ein halbes Jahr vorsieht und einen Rabatt beim Netznutzungsentgelt in Aussicht stellt.
Der norwegische Konzern Norsk Hydro, dem ein Drittel des HAW gehört, hat angekündigt, neben den Betriebsteilen in Hamburg sein Werk in Stade bis 2006 komplett zu schließen. Insgesamt rund 900 Menschen würden ihre Arbeitsplätze in den beiden Fabriken verlieren, viele andere in den Zulieferbetrieben in der Region. Am HAW sind Norsk Hydro, der US-Konzern Alcoa und die österreichische Amag zu jeweils einem Drittel beteiligt. knö