Hewlett-Packard: Probleme mit Druckern und Rechnern

IT Der Computerhersteller HP streicht weltweit 27.000 Arbeitsplätze. Auch Deutschland betroffen

Kunden kaufen eher Tablet-PCs und Smartphones als neue PCs

PALO ALTO dpa/taz | Das lahmende Geschäft treibt den weltgrößten PC-Hersteller Hewlett-Packard (HP) zu einem radikalen Jobabbau: Voraussichtlich 27.000 Mitarbeiter müssen das Unternehmen bis Herbst 2014 verlassen. Das ist mehr als jeder zwölfte Beschäftigte.

Die IG Metall befürchtet, dass auch in Deutschland Hunderte Arbeitsplätze gestrichen werden. Die Erfahrung zeige, dass proportional zum internationalen Abbau auch hierzulande Jobs wegfallen könnten, sagte der IG-Metall-Vertreter Johannes Katzan. Nach Gewerkschaftsangaben arbeiten in Deutschland rund 10.400 Menschen für den Computerhersteller.

Weitere Details gab Hewlett-Packard nicht bekannt. Die Zentrale im kalifornischen Palo Alto gab lediglich an, dass der Stellenabbau je nach Land variiere. „Mit detaillierten Informationen zum Stellenabbau ist erst Mitte Juni zu rechen“, sagte IG-Metall-Vertreter Katzan. Durch die harten Einschnitte will HP weltweit 3,0 bis 3,5 Milliarden Dollar im Jahr sparen; umgerechnet 2,4 bis 2,8 Milliarden Euro. Ein Teil der Mitarbeiter soll in Frühruhestand gehen.

IG-Metall-Vertreter Katzan forderte vom Unternehmen ein Konzept zur Beschäftigungssicherung und Qualifizierung. „Kunden und Beschäftigte brauchen Klarheit zur Strategie von HP.“

HP leidet darunter, dass immer mehr Kunden zu einem Tablet-Computer oder ihrem Smartphone greifen und sich den Kauf eines neuen PC sparen. Hinzu kamen Streitereien und Fehlentscheidungen im Management des Unternehmens.

Die Entlassungen finden vor dem Hintergrund weiterhin mauer Verkäufe statt: Im zweiten Geschäftsquartal von Februar bis April ging der Umsatz um 3 Prozent auf 30,7 Milliarden Dollar zurück; der Gewinn gab im Vergleich zum Vorjahreszeitaum um 31 Prozent auf 1,6 Milliarden Dollar nach.

HP verkauft nicht nur weniger Computer, sondern auch weniger der bekannten Drucker. Der Umsatz dieser Sparte ging um 10 Prozent zurück.