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Jahresrückblick Literatur von: Julia Hubernagel

Julia Hubernagel

Redakteurin Politisches Feuilleton und Urbanistik

Viktor Schklowski: „Zoo“ (Guggolz). Neuübersetzung einer 100 Jahre alten Parodie des Briefromans. Schön, seltsam, denn Schklowski hat zu herkömmlichen Sujets „dasselbe Verhältnis wie ein Zahnarzt zu Zähnen“.

Michael Hirsch: „K – Kulturarbeit“ (Textem). Arbeit an der Kunst, Berufung statt Beruf? Hirsch plädiert nachvollziehbar für das Anerkennen pluraler Arbeitsidentitäten und ein Loslassen des Traums von der Festanstellung.

Wu Ming-Yi: „Der Mann mit den Facettenaugen“ (Matthes & Seitz). Magischer Realismus aus Taiwan, eng verwoben mit Erzählungen über indigene Traditionen, Tod und Klimakatastrophen. Besonders, mystisch.

Sianne Ngai: „Das Niedliche und der Gimmick“ (Merve). Harmlos, süß, unterschätzt: Ngai führt auf charmante Art ein in die Welt niedlicher Gegenstände zwischen Camp, Sexismus und experimenteller Literatur.

Imre Kertész: „Heimweh nach dem Tod. Arbeitstagebuch 1958 bis 1962“ (Rowohlt). Schön und schrecklich zugleich: Einblick in das Denken des noch jungen Schriftstellers und Auschwitz-Überlebenden aus Budapest.

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