meinungsstark
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Endlich! Chinas großer Klimaplan

„China stellt Maßnahmen vor: Die Klimamühen des Xi Jinping“, taz vom 31. 10. 22

Erfreulich, aus Peking zu lesen, die Führung des vom Klimawandel gebeutelten Landes hat das Weltthema zur Chefsache erklärt. Nicht nur von Absichten wird berichtet. Das Land hat Leistungen vorzuweisen. Ein Drittel der Windkraftanlagen und ein Viertel der Photovoltaik der Welt wurden dort bereits montiert. Der Bau von Kohlekraftwerken in aller Welt wird eingestellt. Bürgermeister von Peking und Mitglied des Politbüros ist ein Umwelttechniker. Dass allerdings die Rangeleien und Rivalitäten zwischen USA und China die Bemühungen gegen den Klimawandel lähmen, ist mehr als verstörend und lässt an der Ernsthaftigkeit der Einsichten zweifeln.

Klaus Warzecha, Wiesbaden

Mehr Kapital statt mehr Vernunft?

„Cosco: Auf in die nächste Abhängigkeit“, taz vom 27. 10. 22

Kai Schöneberg hat freilich recht: Derart billig sollte die Bundesregierung deutsche, europäische Werte in der Tat nicht verkaufen. So richtig der prinzipielle Grundgedanke des „Wandels durch Handel“ auch ist. Der aktuelle Geschichtsverlauf mahnt uns derweil in schriller Tonlage zu größter Vorsicht, nicht zuletzt im Hinblick auf die Notwendigkeit einer gesamteuropäischen Lebens- und Friedenskultur. Die Appeasement-Politik der letzten Jahrzehnte kann leider nur als vorwiegend gescheitert betrachtet werden. Rennen wir ein weiteres Mal mit „demselben Kopf gegen dieselbe Wand“? Ersetzt die Perspektive auf mehr Kapital einmal mehr unsere politische (und menschliche) Vernunft? Laut Kurt Schumacher (SPD) beginnt Politik bekanntlich mit der Betrachtung der Wirklichkeit. Und sie sollte freilich ebenso fortgesetzt werden mittels demokratischen Verstandes und dem allseits probaten Dreisatz aus Aufmerksamkeit, Reflexion, Dialog. Der nun als ein strategisch abgesicherter Kompromiss auserkorene neue Hamburger-Hafen-Deal ist meines Erachtens eine Mogelpackung. Das „Richtige im Falschen“ hat sich objektiv allzu oft als (r)eine Leiden schaffende Schimäre erwiesen.

Matthias Bartsch, Lichtenau

„Die Welt und wie sie sein könnte“

die neue Wochenzeitung der taz.

Ab 12. November jeden Samstag

Ich freue mich auf die erste Ausgabe und hoffe auf viele gute Beispiele und Berichte, wie Zukunft gelingen kann: best practice, Anregungen, Visionen und auch Träumereien. Sehr gut finde ich die Idee, in der täglichen Ausgabe irgendwann auf Print verzichten zu wollen und dafür eine Printversion der wochentaz zu gestalten, die dann herumliegt und von vielen gelesen werden kann und soll! Kleine Idee am Rande: richtet doch themenbezogene, digitale Plattformen ein, auf denen die Berichte durch weitere Bespiele aus Städten, Kommunen, Firmen, Privathaushalten erweitert werden können. Tolle Idee und danke für den Einblick in den Maschinenraum der Powerfrauen. Weiter so! Christian Conrad, Riedheim

Wer heizt heute noch mit Kohle?

betrifft: Themenvorschlag für die wochentaz

Liebe tazler, Gaspreisbremse, Gaspreisbremse … macht doch mal, zum Beispiel in der neuen wochentaz, was Nettes über Kohle. Wer heizt noch damit? Nostalgiker, Omas in wackeligen Häuschen, aber auch Punker in unsanierten Wohnhäusern mitten in der Stadt? Wie viele sind es? Die Kohlenpreise sind unsittlich hoch, wenn man überhaupt das Glück hat, Kohlen zu bekommen, schaut mal ins Brikettwerk Rekord in Spremberg, nee, da war ich auch noch nie – würde aber gern darüber lesen. In meiner Kindheit war meine Heimatstadt Leipzig im Winter eingehüllt in stinkige Schwaden wenn alle heizten, aber meine Oma sieht auf dem Foto aus den 1940ern oder 1950ern nach ihrer Arbeit im Tagebau nicht unglücklich aus. Und wie steht es um das Selbstverständnis und die Perspektive der Werktätigen im Tagebau und „an der Kohle“ heute? Lene Weise, Pulsnitz