NRW FILMTIPP DER WOCHE

Die Frage nach der eigenen Identität läuft bei Jugendlichen verstärkt über ihr äußeres Erscheinungsbild. Unzählige Castingshows à la „Superstar“ suggerieren auf allen Kanälen: geliebt wird, wer sexy ist. Der Film „Bin ich sexy?“ (D 2004) der Aachener Jungregisseurin Katinka Feistl erzählt eine Geschichte über das, worauf es im Leben wirklich ankommt. Für die Regie stellte sie ihren eigenen Abschlussfilm an der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin zurück. Im Film lebt die pummelige 15-jährige Mareike (Marie-Luise Schramm) mit ihrer allein erziehenden Mutter Jutta, ihrer Schwester Franca, ihrem Bruder Tim und einigen Hühnern in einem Vorort von Mannheim. Sie will Model werden, doch das Geld ist knapp in der Familie. Mareike ist dennoch wild entschlossen „Miss Baden-Württemberg“ zu werden. Dann fangen plötzlich Mareikes Haare an auszufallen. Eine Autoimmunstörung wird festgestellt, gegen die die Ärzte machtlos sind. Ein Leben mit Glatze? Für den Teenager bricht die Welt zusammen. Wichtige Rollen spielten auch die Hühner im Garten der Familie. Für den Hahn Francisco – im wahren Leben heißt er Amadeus – wurde eine Tiertrainerin engagiert, die täglich samt Federvieh zum Mannheimer Drehort reiste. „Bin ich sexy“ erhielt den Euregio Filmpreis Aachen 2004 und den Publikumspreis beim 15. Kinofest Lünen 2004. PEL