: Laubsammeln lohnt
Die Miniermotte macht sich rar – besonders dort, wo im Herbst Kastanienblätter eingesammelt wurden
Im Kampf gegen den Kastanienschädling Miniermotte bringt die Hilfe der Berliner deutliche Erfolge. Das belegen Vergleichszahlen des Pflanzenschutzamts zu bisherigen Laubsammel-Aktionen: Auf ungeräumten Flächen lag der Spitzenwert im Vorjahr bei mehr als 5.500 gefangenen Motten pro Falle. Auf geräumten Flächen unter den gefährdeten Kastanien erreichte der Wert 2004 etwa 800. Auf geräumten Flächen in diesem Jahr waren nur noch etwa 50 Motten in der Falle.
Nach dem in diesen Tagen beendeten Flug der ersten Frühjahrs-Generation sagte Amtsleiter Holger Schmidt: „Zusätzlich hat auch das einige Zeit kühle und regnerische Wetter geholfen.“ Das Achterbahnwetter mit ständigen Wechseln schmeckt den Miniermotten überhaupt nicht. Laut Schmidt gilt generell: „Bei Kühle ist die Entwicklung schwächer und langsam, bei Wärme steigen die Zahlen schnell und steil.“ Die Miniermotte wütet seit Ende der 90er-Jahre in den rund 60.000 Berliner Kastanien. Zeitweise war deren Überleben ernsthaft gefährdet. Mit dem Flug der zweiten Generation ist im Juli zu rechnen. Besonders gefährdet sind weiter vor allem weiß blühende Kastanien. Der Blattfraß der Miniermotte lässt so genannte Minen in den Blättern entstehen, die zuerst hellgrün, dann langsam braun werden, sich kräuseln und vorzeitig abfallen.
Vor allem dieses trockene Laub mit bis zu 50.000 Eiern der Schädlinge pro Kilo muss rückstandslos beseitigt werden. Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung kündigte an, dass es auch in diesem Jahr wieder umfangreiche Laubsammelaktionen von Bürgern und insbesondere von Schülern geben werde. Die entscheidende Zeit dafür ist im Oktober und November. dpa