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Archiv-Artikel

Modern-links war Herbert Wehner

betr.: „Grüne kochen einen Wackelpudding“, taz vom 15. 6. 05

Sieben Jahre hatte Rot-Grün Zeit, seine Versprechungen der sozialen Gerechtigkeit einzulösen. Das genaue Gegenteil ist politisch realisiert worden: Die perfekte Fortführung der Kohl-Genscher-Politik des sozialen Kahlschlages und des weiteren Anstieges der Massenarbeitslosigkeit. Angesichts dieser Resultate mussten mittlerweile 3,1 Millionen private Haushalte Insolvenz anmelden und mehr als 1,5 Millionen Kinder leben in Deutschland in Armut. Jetzt, wo das Linksbündnis von PDS und WASG am Horizont auftaucht, entdecken SPD und Bündnis-Grüne plötzlich so etwas Ähnliches wie ein soziales Gewissen. Mehr als nur merkwürdig. Nein, wer zweimal gelogen hat, dem kann man nun wirklich nicht mehr glauben, auch wenn die neuen Wahlversprechungen noch so verlockend klingen mögen.

JÖRG HENRY DAVID, Horneburg

Die Grünen als „Moderne Linke“? Da blieb mir vor Schreck das Frühstück im Halse stecken. Seht sie sich euch an: die Roths, die Bütikofers, den Fischer, die Kurths! Keine nachhaltigen politischen Aussagen, kein politisches Profil, spießig-bürgerlich und bis zur Unkenntlichkeit an den Mainstream der „Neuen Mitte“ angepasst. Modern-links war für mich (immer noch) Herbert Wehner und ist vielleicht Christian Ströbele. Der Rest der Truppe sollte zusammen mit den liberalen Liberalen zur SPD konvertieren und dann mit ihr historisch-heroisch untergehen. WOLFGANG SIEDLER, Langenhagen