: Wind vom Pumpernickel
Erkennen Sie die Melodie, Carsten Linnemann?
Carsten Linnemann ist so etwas wie der Pumpernickel der CDU, immer auf der Suche nach einem Stück Käse, das seiner staubtrockenen Schwärze etwas Geschmack verleiht. Und so gibt der Paderborner Bundestagsabgeordnete gern mal den Law-&-Order-Mann altchristdemokratischer Stahlhelm-Prägung und fordert zum Beispiel ein Jahr Staatsdienst für junge Leute. Noch aber ist Linnemann mit seinen 45 Lebensjahren selbst jung für die CDU und Lehrling aufs Amt des Innenministers einer künftigen Merz-Regierung. Jetzt hat er ein Meisterwerk vorgelegt, ein Buch mit dem Titel: „Die ticken doch nicht richtig! Warum Politik neu denken muss“. Mit dem tickenden Takt hat es der Volksempfänger offenbar, denn bei der Buchvorstellung am Mittwoch erklärte Linnemann: Es gehe darum, „dass die Erkennungsmelodie der CDU wieder da ist“. Wieder da? Erkennen Sie die Melodie? Und wie geht die? „Schwarz-braun ist die Haselnuss“? „Junge, komm bald wieder“? Oder doch ganz modern „Blowin’in the Wind“? Ja, das ist es! Blasen im Wind. Auf dass der leicht käsige Geruch von Mister Pumpernickel schnell verfliegt. So luftblasiert klingt die moderne CDU.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen